Montag, Oktober 30, 2006

Wenn ihr nicht wollt, dann kriegt ihr Volt!

Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich an Schafherden vorbei. Allerdings habe ich bei denen noch nie einen Hirten gesehen, zumindest nicht so einen mit langem Mantel und Stab. Die Schafe sind eingesperrt in einen Weidezaun, auch Elektrozaun genannt. Die Spannung eines solchen Zauns beträgt min. 4000 Volt, ist aber für Mensch und Tier ungefährlich. Dieser Zaun erzeugt alle 1,3 Sekunden einen Stromstoß und soll die Tiere "nur" abschrecken und ihnen ihre zugewiesenen Grenzen aufzeigen.

So kommen mir viele Gemeinden und Gemeinschaften vor. Viele Hirten sind leider nicht in erster Linie am Wohle, sondern nur an der Wolle der Schafe interessiert. Bei minimalem Einsatz das beste Ergebnis erzielen. Sicherheit statt Risiko, Überschaubarkeit statt Freiheit, Kontrolle statt Eigenverantwortung, Vertrauen ins eigene Werk statt in das Werk des Heiligen Geistes. Aber überall dort, wo ein Elektrozaun charismatisch-vollmächtig-führend-dienende Leitung ersetzt, geht das immer zugunsten der Unmündigkeit der "Schafe" und damit zum Untergang der Gemeinde. Cedric schreibt sehr zutreffend:

Stillstand und Rückschritt zeichnet sich für mich auch durch den Versuch aus, unseren Glauben durch Regeln und Richtlinien zu perfektionieren. Es mag teilweise ganz hilfreich sein, dies für sich selbst zu tun, schließlich erkennen wir Fehler und wollen unser Leben neu ausrichten. Diese Selbstregulierung dann aber einfach in Form einer Lebensregel auf andere zu übertragen halte ich für fatal. Wie soll man lernen seinen Glauben aus der Beziehung zu Gott zu leben? Sie (die Beziehung) wird ja gar nicht benötigt, wenn alles Verhalten detailliert vorgeschrieben ist.
So leben denn viele Christen auch immer mit dem Blick über den Zaun (der Welt) und mit der Gesinnung: "Wie weit darf ich gehen?" Man wächst nicht in einer inneren Abhängigkeit vom Heiligen Geist, sondern von äußerst schmerzhaften "Elektroschocks". Mein Schwager dressiert hobbymäßig Hunde. Da wendet man Methoden an, in denen es darum geht, einem Tier durch sofortiges Bestrafen (oder Belohnen) ein bestimmtes Verhaltensmuster beizubringen. Daher nennt man das Dressur und nicht Jüngerschaft. Jesus geht es aber um das letztere...

"Wie nahe darf ich kommen?" Diese Frage will Jesus bei mir auslösen. Er ist "der Gute Hirte", dem ich folgen darf, er ist "die Stimme", auf die ich mein Gehör einstimmen soll, er ist "die Tür", in die ich eintreten, er ist "der Weg", den ich gehen darf. Und ich werde nie diesem Guten Hirten begegnen, wenn ich hinter dem Weidezaun bleibe - das ist die ganze Tragik solcher Einrichtungen.

Also, liebe Hirten, weg mit den Weidezäunen und führt uns zu Jesus!

Freitag, Oktober 27, 2006

Ein Mann ist in einem Heißluftballon unterwegs, ...

... als er realisiert, dass er trotz seiner erhöhten Position die Orientierung verloren hat. Er reduziert seine Höhe und macht schließlich einen Mann am Boden aus. Er lässt den Ballon noch weiter sinken und ruft: "Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich versprach meinem Freund, ihn vor einer halben Stunde zu treffen, aber ich weiß nicht, wo ich mich befinde."

Der Mann am Boden sagt: "Sie befinden sich in einem Heißluftballon, etwa 20 Meter über dem Boden. Ihre Position ist zwischen 40 und 42 Grad nördliche Breite, und zwischen 58 und 60 Grad westliche Länge." - "Sie müssen Ingenieur sein", sagt der Ballonfahrer. "Bin ich auch", antwortet der Mann. "Woher haben Sie das gewusst?" - "Sehen sie", sagt der Ballonfahrer, "alles, was Sie mir gesagt haben, scheint technisch korrekt zu sein, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit ihren Informationen anfangen soll, ich weiß immer noch nicht, wo ich bin."

Der Ingenieur sagt hierauf: "Sie müssen ein Manager sein." - "Bin ich auch", antwortet der Ballonfahrer, "woher haben sie das gewußt?" - "Sehen sie", sagt der Ingenieur, "Sie wissen nicht, wo Sie sind, oder wohin sie gehen. Sie haben ein Versprechen gegeben, von dem Sie keine Ahnung haben, wie sie es einhalten können, und Sie erwarten, dass ich Ihnen dieses Problem löse. Tatsache ist: Sie befinden sich in exakt derselben Position, in der Sie waren, bevor wir uns getroffen haben, aber irgendwie ist jetzt alles meine Schuld."

PS: Also, gute Reise an alle ;-)

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Was mich echt aufregt...

Neulich nach der Predigt kam jemand auf mich zu und zwang mir ein Gespräch auf. Er beschwerte sich, wie flach denn so die "modernen Anbetungssongs" wären. "Da singen die 6-mal hintereinander ´Jesus liebt mich und pushen sich damit hoch´, was ist das für eine flache Theologie?" - so der Originalton. Schon da ging mein Puls etwas höher.

"Wie? Dieses ´Jesus liebt mich´ ist doch das Zentrum und das Fundament unseres Glaubens! Ich kann es auch noch mehr als 6-mal hintereinander singen und jedes Mal wird es mir bedeutender" - war meine kurze Antwort und ein seichter nonverbaler Hinweis auf mein Desinteresse am Thema.

Dann kam mein Gegenüber auf das "reiche Erbe der Reformatoren" und man sollte doch öfter Lieder von Teerstegen im Gottesdienst singen. "Nichts einzuwenden gegen Teerstegen und die Reformation, aber jede Generation muss nicht nur ihren Glauben, sondern auch dessen authentische Ausdrucksformen, wozu auch Anbetungslieder gehören, neu entdecken" - entgegnete ich. "Und außerdem war die Melodie von Luthers ´Ein starke Burg ist unser Gott´ seinerzeit ein Schunkellied, das Dr. Luther in einer Kneipe bei einem guten Maas Bier mitgesungen hat" - setzte ich noch einen drauf. Das hätte ich mal lieber nicht tun sollen!

Nun fing mein Gesprächspartner ein neues Thema an, und ich merkte, wie seine Pulsader am Hals heftiger vibrierte . "Die jungen Leute sind alle so abgeflacht. Es geht ihnen nur um ein paar Gefühle und dann dieses Gehoppse". Seine Litanei über die "ach so verdorbene und verweltlichte Jugend" ging immer noch weiter, während ich immer mehr nonverbale Signale gab, um deutlich zu machen, dass ich auf dieses Gejammere keinen Bock hatte.

Ich habe diese Klagelieder schon gehört, als ich selber noch jung war. Ich musste aus genau diesen Gründen fast jede Woche vor irgendwelche Räte und Gremien, um "Rechenschaft" abzulegen. Und nun saß vor mir dieser Typ (ungefähr in meinem Alter, Anfang 40) mit seinen pauschalen Verurteilungen der Jugend, der modernen Anbetung und, wäre ich noch länger geblieben, wer weiß von noch was allem... "Anfang 40 und hat sein Denken schon endgültig einkonserviert“ - dachte ich. So was regt mich echt auf!

Montag, Oktober 16, 2006

Kaffeetrinken, Joggen und Beten?

Neulich beim Joggen fragte mich mein Mitstreiter, ob ich wüsste, was PUSH bedeutet. Da ich des Englischen nicht ganz unkundig bin, bejahte ich die Frage. "Nein, nein", meinte er, und atmete einige male richtig durch: "P.U.S.H. steht für Pray Untill Something Happens"!

Wir joggen nun schon seit einigen Wochen zusammen und neben der Transpiration erlebe ich dabei immer wieder auch Inspiration.

Wir geben alle zu schnell auf! Nicht nur beim Joggen, bei Konflikten oder bei den alltäglichen Herausforderungen des Lebens. Vor allem leider auch beim Beten. Ich zumindest. Ist die Münze in den Schlitz gefallen, muss doch die Cola-Dose bereits innerhalb von Sekunden kühl und frisch in meiner Hand liegen. Und wehe, wenn es nicht so ist... Ich habe schon so manchen Getränke-Automaten verflucht... Und weil ich kein Bock auf eeeeewiges Warten habe, steht bei mir in der Küche eine Senseo Kaffeemaschine. Wasser rein, Kaffeepad drauf, Knopfdruck, Kaffeegenuss pur, sofort! So muss das im Leben sein, oder?

P.U.S.H. erinnert mich an die eine durchgeknallte Witwe in Lukas 18.1-8, die zu einem Richter kommt und ihn solange belästigt, bis er sich ihrer Sachen annimt. Als Anwendung sagt Jesus: "Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden? "

Also haben Joggen und Beten für mich ab jetzt einen gemeinsamen Nenner - bei beiden geht´s ums Durchhalten und Dranbleiben.

And All Gods Children P.U.S.H.

Freitag, Oktober 13, 2006

Das Wort zum Monntag

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."

Albert Einstein

Das Wort zum Wochenende von Bono/U2

Seit 100 Wochen in den Bestsellerlisten: Peter Hahnes "Schluss mit lustig"

Was vor zwei Jahren wohl kaum jemand für möglich gehalten hat, ist ihm gelungen: Mit seiner Forderung zur Rückkehr zu christlichen Werten, zu einer grundlegenden Erneuerung unserer Gesellschaft, zu einer Rückbesinnung auf Gott hat Peter Hahne einen Bestseller geschrieben. Er ist zwar durch zahlreiche frühere Bücher ein mit einer Millionenauflage durchaus erfolgsverwöhnter Autor, aber dass es sein Buch "Schluss mit lustig" überhaupt und als erstes explizit christliches Buch in die Top-Ten der Bestsellerlisten schafft, hätte auch Hahne so nicht erwartet.

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Donnerstag, Oktober 12, 2006

The Heart Of Worship

Seit Jahren schon lerne ich, was es heißt "Gott im Geist und in der Wahrheit" anzubeten. Und ich bin erst am Anfang einer Reise, die bis in die Ewigkeit gehen wird. Ich habe viele Facetten von Worship kennengelernt und mit der Zeit festgestellt, dass wahre Anbetung ein Lebensstil ist. Die Art und Weise wie ich Morgens aufwache, wie ich rede und was ich höre, wie ich mit meiner Frau und meinen Nachbarn umgehe, mit welcher Einstellung ich meine tägliche (vielleicht machmal eintönige) Arbeit verrichte, wie ich mein Geld einnehme und ausgebe, mit welchen Augen ich die Welt um mich betrachte - all das ist Teil meiner Anbetung. Ich bin ein Botschafter des größten, mächtigsten und revolutionärsten Königreichs - des Königreichs Gottes! Und meine besten Gedanken, Träume, Worte und Taten sollen Ihm gehören. Aber das ist noch nicht alles! Auch meine schwächste Schwachheit, meine Unzulänglichkeit, meine Schuld und mein Versagen gehören auch Ihm - Er und nur Er allein hat dafür bezahlt und es macht Ihm Ehre, wenn ich mit all´ meinem Morast zu Ihm komme, denn er regiert über "Sünde, Tod und Teufel", wie wir so frisch in einem Lied singen. Lass Ihn König sein in allein Bereichen des Lebens - das ist Anbetung!

Hillsong hat mich immer wieder neu zum Worship inspiriert. Unsere Kinder singen bereits aus voller Kehle die Songs von Downunder. Die neue CD/DVD "Mighty To Save" ist ohne Frage wieder ein Beispiel von exzellentem Worship. Aber viel mehr hat mich die zweite DVD aus der Produktion angesprochen, in der Darlene Zschech mit ihrem Team etwas über das "Herz von Anbetung" berichten. Jetzt verstehe ich auch, warum Hillsong bereits die ganze Welt inspiriert.

Also, mein Tip: reinhören, lernen, anbeten!

Dienstag, Oktober 10, 2006

Wenn unser Planet nur 100 Einwohner hätte...


Ein sehr beeindruckender Film über die tatsächlichen Verhältnisse in unserer Welt. Die zugrundeliegenden Daten sind schon etwas älter, aber mit aktuellen Daten wäre der Film auch noch etwas dramatischer.

Montag, Oktober 09, 2006

Das Wort zum Montag

"Wer Husten hat, muss husten, und wer Christ ist, muss Christus bekennen."

Evangelist Dr. Theo Lehmann

Donnerstag, Oktober 05, 2006

After Eden

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Berichterstattung über Kreationismus: "Rufmordkampagne gegen Christen"

Zahlreiche Politiker und Journalisten führen derzeit eine in dieser massiven Form selten da gewesene Rufmordkampagne gegen engagierte Christen. Diese Ansicht vertritt der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake (Wetzlar). Die Kritik des Theologen und Journalisten richtet sich gegen die Berichterstattung über Kreationismus und Schöpfungslehre an zwei Gießener Schulen, die seit einer Reportage des Senders "Arte" am 19. September "immer einseitigere Formen" annehme, so Baake. "Allianzen aus Politikern und Journalisten diskreditieren auf Veranstaltungen und in Berichten Lehrer und einen Vertreter des Schulamtes Gießen, die sich als Christen bezeichnen. Mit subtilen Unterstellungen wird versucht, diese Personen aus ihren Positionen zu verdrängen", kritisierte Wolfgang Baake die Äußerungen von Medienvertretern und Politikern. Diese hätten in diesen Tagen einen neuen Höhepunkt der Verleumdung erreicht. mehr...

Siehe auch die Diskussionen in der Frankfurter Rundschau, der Welt und der Zeit, wobei das hier der vorläufige Höhepunkt ist...

PS: Auch die Kommetare zu den jeweiligen Artikeln sind sehr aufschlussreich!